Gesunde Pferde - Harmonisch Reiten
Gesunde Pferde - Harmonisch Reiten

Pferdekörper formen

Richtiges Reiten und gutes Training kann dem Pferd sehr nutzen, das ist bekannt. Ziel für das Pferd ist ein starker, gesunder Körper.

 

Wie dies jedoch anzustellen ist, scheint für den Großteil der Reiter unverständlich zu sein. Die weitaus meisten Pferde heute werden nicht auf gute Weise gefördert, sondern eher in ihrer Entfaltung gestört. Ihnen wird oft körperlich geschadet durch das, was ihre Reiter mit ihnen "anstellen".

 

Ein Punkt zum Beispiel, der immer wieder falsch verstanden wird, ist, dass "die Birne runter" muss... also der Kopf mit Hilfe der Zügel herunter gezogen wird, damit das Pferd "am Zügel" geht.

Sinn dieser (vom Pferd selber gesuchten) Haltung war ursprünglich die schwingende Streckung der Rücken- und Halsmuskulatur, was sehr positive Auswirkungen auf das gesamte Tier hat. Es kann seinen Reiter besser tragen und baut weiterhin Muskeln auf, die dies noch besser zu ermöglichen. Außerdem bekommt es mehr Raumgriff und sein Gang wirkt leicht, wobei es in jedem Moment doch "gesetzt" genug ist, um sicher auch enge Wendungen oder weiche Übergänge in höhere oder niedrigere Gangarten, sowie innerhalb der Gangart auszuführen. Es kann jederzeit sofort auf Hilfen reagieren und ist in der Lage, dabei doch immer geschmeidig auszusehen - also all das, was jeder Reiter sich wünscht und was das Reiten wesentlich sicherer macht.

 

Wenn das Pferd diese angestrebte Haltung über längere Zeit beibehalten soll, muss man es dementsprechend trainieren und seine Muskeln aufbauen. Es reicht NICHT, den Kopf herunter zu ziehen (oder gar zu binden) und das Ganze zu fälschen. Im Gegenteil: dies führt zu Verspannungen, "Abwehrmuskulatur" und Unwohlsein des Pferdes.

 

Übertrieben angewandt nimmt das Tier sogar richtigen, tierärztlich nachweisbaren Schaden an Knochen, Muskeln und Sehnen, ganz zu schweigen von dem, was diese Art des Trainings mit der Psyche des armen Pferdes anstellt, denn es hat durch falsches Training Schmerzen, aber kann dies nicht äußern - denn Pferde haben keinen Laut, um Schmerz zu zeigen, sie können weder jaulen, noch schreien. Und wenn sie sich dann doch mal wehren, in Form von einem angedrohten Beißen oder Treten, kriegen sie oft noch "eins über" und der Mensch versteht nicht, dass dies eigentlich ein "Hilfeschrei" war.

 

Hier all die anatomischen Grundlagen der richtigen Arbeit mit dem Pferd darzulegen, würde den Rahmen sprengen, aber ich kann jedem z.B. das Buch "Denk-Sport Reiten" von Michael Strick empfehlen. Es hat mein Verständnis der Zusammenhänge ganz erheblich verbessert. Und die körperliche Haltung und Lockerheit meiner Pferde gleich mit...

 

In meinen Kursen mache ich außerdem immer einen kleinen Abstecher, um Besitzer und Reiter zu informieren und mehr Hintergrundwissen zu vermitteln, damit man einen Schützling besser trainieren kann.

Beispiel eines 24 Jahre alten Norwegers, der nach 3 maliger Hufrehe übergewichtig und in schlechtem Trainingszustand zu uns kam. Geritten werden konnte er zu diesem Zeitpunkt zunächst quasi nicht. Neben einer Entgiftung und deutlich mehr freiwillige Bewegung (durch die Integration in unsere Herde) ...

... wurde er schlanker, fitter und anschließend im Unterricht weiter trainiert.

Das Bild links zeigt ihn während eines Zwischenstops auf einem 108km langen Wanderritt, den wir im Juli 2018 mit all meinen Schulpferden, Reitbeteiligungs-Mädels und mehreren Einstallern unternahmen. Durch Stangenarbeit und Klettertraining verbesserte sich später auch noch seine Oberlinie, allerdings war er anfangs gar nicht in der Lage, die Hufe hoch genug dafür zu nehmen, so dass bereits eine Bodenstange ihn zum Stolpern brachte.

Hier ein Beispiel der Technik- Verfeinerung bei "Motte". Sie war früher nicht sehr begeistert vom Springen und hatte auch buchstäblich kein großes Talent, wie man auf diesem Bild unschwer erkennen kann ;-)
Als Außernstehender hatte man immer Angst um das Pferd oder den Reiter (oder beide...). Irgendwie waren nie die richtigen Beine zum richtigen Zeitpunkt in der Luft. Oft veranstaltete Mott dabei auch noch ein wahres Stangen-Mikado und man merkte einfach, dass es ihr überhaupt keinen Spaß machte.

Heute springt sie in stark verbesserter Manier und außerdem gerne. Es hat fast ein Jahr unterschiedliches Trainings gebraucht, ebenfalls ein paar Osteopathen Besuche, bis sie vollständig zuverlässig und sicher springen konnte. Aber sie ist nun sehr mutig, körperbewusst und motiviert. Unten sind einige Bilder aus 2021.

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