Bei jedem Schritt, den das Pferd macht, wird bei gesunder Hufform etwa der Inhalt eines Schnapsglases an Blut durch die Huflederhaut gepumpt. Sie sieht ein bisschen aus wie ein Schwamm, der aus unglaublich vielen Arterien, Arteriolen und Kapillaren besteht. Der Pumpvorgang bringt jedes Mal frisches, arterielles Blut, voll von Nährstoffen in den Huf und führt verbrauchtes, venöses Blut ab. Bei den vielen tausend Schritten, die ein Pferd am Tag normalerweise macht, wird dadurch eine große Menge Blut durch den Huf gewälzt und er wird optimal versorgt. Dieser Vorgang wird "Hufmechanismus" genannt.
Das Pferdeherz ist sehr klein (0,5% des Körpergewichts. Vergleich - Mensch: 1%) und mit der Versorgung des ganzen Körpers ohne Mithilfe der Hufe eigentlich überfordert. Sie sorgen natürlicherweise dafür, dass das Blut wieder die Beine hinauf gepumpt wird und verhindern dadurch einen Stau in den Beinen, Gallenbildung o.Ä.
Normalerweise hat jedes in Freiheit lebendes Pferd Hufmechanismus. Es ist darauf ausgelegt. Einer der Gründe, dass unsere Pferde heute statistisch nur noch 6 Jahre alt werden und dann in 90% der Fälle wegen Huf- und Beinleiden getötet werden (Quelle: Statistiken von Versicherungsgesellschaften), ist, dass oft nicht bekannt ist, was ein gesundes Pferd ist.
Anstatt die Krankheits- oder Lahmheitsursachen zu beheben, wird an den Symptomen herumhantiert, also daran, wie sich die Krankheit zeigt. Die Ursachen werden normalerweise nicht erkannt, denn es gibt kaum gesunde Pferde, die zum Vergleich herangezogen werden könnten. Wenn sie laufen - also funktionieren - wird davon ausgegangen, das alles in Ordnung sei. Außerdem: wenn man erkennen würde, was richtig ist, müsste teilweise sehr, sehr viel geändert werden.
Ein ganz gesundes Pferd, das gesund bleiben soll, braucht folgende Vorraussetzungen:
|
|