Gesunde Pferde - Harmonisch Reiten
Gesunde Pferde - Harmonisch Reiten

Hannah und Pferde

Schon mit elf Jahren durfte ich mein erstes eigenes Pony haben, da wir auf dem kleinen Bauernhof "Gut Eliashofen" wohnten.

Meine Eltern baten eine befreundete Pferdefrau aus Viersen, ein Pony für mich zu suchen - es wurde "Valento", ein dreijähriges, talentiertes  Reitpony - vor dem ich zu Hause dann leider ziemlich viel Angst hatte, weil ich ihm noch überhaupt nicht gewachsen war. Ein Bild von Valento findet ihr in der Pferde-Chronik. Ebenfalls kauften meine Eltern ein Schettlandpony, damit Valento nicht alleine war.

 

Es dauerte fast zwei Jahre, bis ich all meine anfänglichen Probleme mit ihm gemeistert hatte und er aus seiner Flegelzeit heraus war. Von Steigen, abruptem Wenden und Davonstürmen, sich nicht Einfangenlassen und "Aufregen bis zur völligen Kopflosigkeit" war anfangs alles dabei... Danach jedoch wurden wir plötzlich in kurzer Zeit recht sicher, besonders im Springen. Mit ihm und den mittlerweile dazugekauften anderen zwei größeren Ponys begann ich, aus Spaß an Turnieren teilzunehmen und brachte sogar regelmäßig Schleifen mit nach Hause.

 

Nach weiteren zwei Jahren hörte ich von den Richtern immer häufiger, dass ich bald für die Ponyreiterei zu groß sein würde. Damals war die Ponyzeit für jugendliche Reiter nach 16 Jahren vorbei. Auch die Klasseneinteilung war noch weniger einladend, als heute - ein E-Springen konnte manchmal bis 1,05m hoch sein, die Oxer bis zu 110cm weit. Valento und ich ritten bis zur damaligen Klasse A, was heute einem leichten L entspricht.

 

Meine Eltern ließen sich überreden, mir eine junge Warmblutstute zu kaufen. Ich hatte mittlerweile genügend Wissen angesammelt, um mit ihrer Grundausbildung ganz anders zu "starten" - doch leider kam es soweit erst gar nicht, weil sie, kurz nachdem sie zu uns kam, zu lahmen begann. Ihr rechter Vorderhuf war ein Bockhuf, der linke hatte ebenfalls Probleme. Wir hatten uns beim Kauf über den Tisch ziehen lassen und schlicht von Hufen keine Ahnung...

 

Die Stute brachte mich durch ihre Probleme dazu, in das Thema Hufe, Pferdehaltung und deren Einfluss auf die Pferdegesundheit, Hufheilkunde und ganzheitliche Betrachtung des Pferdekörpers einzutauchen.
Ein Umweg, der mir über ein Jahrzehnt eine Lebensgrundlage beschert hat. Ich kann Pferde heute ganz anders beurteilen und ihre Bewegung verbessern, weil ich auch für "die Basis" einen Blick habe. Und für alles weitere ein Team von tollen Menschen (Osteopath, Zahnarzt, Sattler usw.).

 

Die hübsche Warmblutstute habe ich später, als ich bereits ausgebildete Hufpflegerin war, aus Zeitmangel an eine befreundete Pferdeosteopathin verkauft. Durch die Hufheilkunde habe ich außerdem viele andere Pferde gerettet, trainiert und weitervermittelt.

 

Ich komme erst seit Kurzem wieder dazu, wirklich zu Reiten. Fast 12 Jahre lang war dazu keine Zeit: meist habe ich zwar den ganzen Tag für und rund um die Pferde gearbeitet, aber dabei selber keine Zeit gehabt, in den Sattel zu steigen.

Fast immer trainierte ich nur ein paar Mal kurz, bevor ein Lehrgang oder eine Fortbildung anstanden, aber bekam es danach wieder zeitlich nicht unter. Mitterweile bin ich dreifache Mutter, das macht es natürlich noch etwas schwieriger, regelmäßig viel zu reiten.

 

Aus diesem Grund habe ich mich auch entschlossen, zwei ältere Ponystuten mit nach Bayern zu nehmen und keines meiner jüngeren, turnier-affinen Pferde, da ich realistisch gesehen im Moment einfach nicht genug Zeit dafür habe. Außerdem ist es schön, wenn ich meine Kinder mit zum Stall nehmen und ohne Sorgen mit den Pferden umgehen lassen kann, weil diese klein und meine erfahrenen, ruhigen, mir so vertrauten Ponys sind.

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